Wellness im Mittelalter
Die Hafenwanderung
Die Glocke
Das Steinerne Kreuz
Weserstadion

Wunder gibt es immer wieder

… und die neuzeitigen Bremer Wunder heißen Wunder von der Weser. Eingeweihte wissen schon: Es geht um Fußball.

Die Werder Bremen-Fans verstehen darunter vier legendäre Fußballspiele im Europapokal, in denen Werder Bremen uneinholbar erscheinende Rückstände wettmachte, z.B. 1999 mit einem 4:0 gegen Olympique Lyon nach einem 0:3 im Hinspiel oder 1993, als in den letzten 24 Minuten des Spiels gegen RSC Anderlecht Werder aus einem 0:3 ein 5:3 machte. Ort des Geschehens: das Weserstadion, wunderschön in eine Biegung des Flusses hineingebaut.

Etwas anderer Art sind die jüngsten Wunder im Weserstadion: 2007 ging mit Ivan Klasnic weltweit das erste Mal ein Fussballer mit einer transplantierten Niere wieder seinem Beruf nach und mit John Mosquera erzielte ein Stürmer ein Bundesliga-Tor, der erst ein Vierteljahr vorher beim Training einen Herzstillstand erlitten hatte.

Meistens ging es in der rund 100jährigen Geschichte des Stadions weniger wundersam zu: Neben dem Fussballalltag oder Konzerten, z.B. mit Michael Jackson erlebte es Großkundgebungen der Nationalsozialisten oder die Rekrutenvereidigung der Bundeswehr 1980. In diesem Fall gab es aber Widerstand. Nachdem der Sturm der GegendemonstrantInnen auf das Stadion nur knapp abgewehrt werden konnte, verbrannten in der Umgebung etliche Polizeiautos.

Heute werden im Weserstadion eher Umsatzrekorde gestürmt: im letzten Geschäftsjahr nahm Werder über 100 Millionen € ein und dürfte damit nach dem Zentralkrankenhaus der größte Wirtschaftsbetrieb in der östlichen Vorstadt sein. Ein Gang ums Stadion macht deutlich, was alles dazugehört: Neben Geschäftsstelle und Fanshop finden mehrere Restaurants, ein Museum, ein ganzes Internat (für den Profi-Nachwuchs) sowie ein Reha-Zentrum nebst Arztpraxis Platz unter den Tribünen. Ob da auch noch Platz für zukünftige Wunder bleibt?

Das Weserstadion